Erektionsstörungen

27. Mai 2020 - von Anja Krüger


Wenn der Penis beim Sex mal nicht wie üblich mitspielt, ist das zunächst kein Drama.

Das ändert sich aber, wenn sich Erektionsstörungen häufen und dass Wort „Impotenz“ immer mehr in den Gedanken kreist. Eine erektile Dysfunktion bzw. Erektionsstörung kann viele Ursachen haben und so sind auch die Behandlungsmöglichkeiten breit gefächert.


Was ist eigentlich eine erektile Dysfunktion?

Eine Erektionsstörung kann physische und psychische Ursachen haben. Zuerst sollte abgeklärt werden, ob eine körperliche Ursache vorliegt.

Die Behandlung einer erektilen Dysfunktion erfolgt in der Praxis caposano deshalb immer erst nach ärztlicher Abklärung.

Die Erektionsstörung mit psychogener Ursache gehört zu den sexuellen Funktionsstörungen und wird mit diesen diagnostischen Kriterien beschrieben:

  • die sexuelle Funktionsstörung verhindert die gewünschte sexuelle Handlung
  • beim Versuch Geschlechtsverkehr auszuüben, besteht keine ausreichende Erektion

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie spricht übrigens erst dann von Impotenz, wenn in den letzten sechs Monaten mehr als 70 Prozent der versuchten Geschlechtsakte nicht stattfinden konnten.

In Deutschland ist rund jeder 6. Mann in einem Alter von über 50 Jahren betroffen. Auch die Zahl der jungen Männer mit Erektionsschwächen steigt stetig.

… mehr Infos gibt´s in der Praxis.


Mögliche Ursachen der erektilen Dysfunktion

Eine Erektionsstörung kann verschiedene Ursachen haben, die auch in Kombination auftreten.

Körperliche Erkrankungen

Körperliche Erkrankungen, die mit erektiler Dysfunktion im Zusammenhang stehen, sind z. B.:

  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzinfarkt)
  • Bandscheibenvorfall
  • Neurologische Erkrankungen (Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson)
  • Hormonelle Störungen (Testosteronmangel)
  • Risikofaktoren (Alkohol, Nikotin, Medikamente, Übergewicht)

Psychosoziale Faktoren

Der hohe Stellenwert psychosozialer Faktoren für Erektionsstörungen wurde in Studien klar bestätigt.

Zu den psychischen Entstehungsfaktoren zählen:

  • akute Belastungen, z. B. Partnerschaftsprobleme oder finanzielle Probleme
  • persönliche Belastungen, z. B. hoher Leistungsanspruch oder geringes Selbstwertgefühl
  • eigene Ängste, z. B. Frustration oder Versagensängste

Dabei ist der größte Faktor die sich selbst verstärkende Versagensangst.

… mehr Infos gibt´s in der Praxis.


Erektionsstörung – und jetzt?

Es gibt grundsätzlich einen medikamentösen und einen psychotherapeutischen Therapieansatz. Oft wird beides kombiniert, was aber in manchen psychotherapeutischen Ansätzen nachteilig ist.

Medikamente

Das wohl bekannteste chemische Mittel zur Behandlung einer Erektionsschwäche ist das 1998 eingeführte Viagra. Inzwischen gibt es mehrere bekannte PDE-5-Hemmer:

  • Wirkstoff Sildenafil (z. B. Viagra)
  • Wirkstoff Tadalafil (z. B. Cialis)
  • Wirkstoff Vardenafil (z. B. Levitra)
  • Wirkstoff Avanafil (z. B. Spedra)

Bitte nehmen Sie niemals Produkte fragwürdiger Herkunft ein.

Natürliche Mittel

Im Internet finden Sie viele Tipps. Dabei sind auch durchaus gefährliche Empfehlungen. Hände weg von „Spanischer Fliege“, Nashornpulver, Aga-Krötenhaut und ähnlichen Mitteln!

Ein gesunder Lebensstil kann dagegen sehr viel bewirken. In der Apotheke erhalten Sie auch frei verkäufliche natürliche Mittel wie Yohimbin, Ginseng, Bockshornklee, Ginkgo oder Maca.

Verzichten Sie bei Erektionsproblemen auf intensiven Radsport, da der regelmäßige Druck des Sattels auf den Genitalbereich die Durchblutungsprobleme noch verstärken könnte.

Psychotherapie

Es gibt verschiedene psychotherapeutische Ansätze. Am wirkungsvollsten ist eine Kombination der wichtigsten Therapieformen.

Modifizierte Sexualtherapie nach Masters und Johnson: Die Sensate Focus Übungen dienen dem Wahrnehmen und Genießen des eigenen Körpers und des Körpers des Partners.

Verhaltenstherapie: Verhaltenstherapeutische Methoden sind sehr wirksam und haben keine Ne-benwirkungen. Damit werden die negativen Lernmechanismen, die die Angstspirale verstärken verdeutlicht und mit vielfältigen Übungen durch positive Lerneffekte ersetzt.

Beckenbodentraining: Die Beckenbodenmuskulatur hat eine große Bedeutung für die männliche Sexualität. Mit einem gezielten Training erreichen Sie bessere Erektionen, längere Standfestigkeit und eine bessere Steuerung des Zeitpunktes der Ejakulation.

Die Praxis caposano bietet Ihnen eine kombinierte Therapie aus Psychoedukation, Verhaltensthera-pie, Sensate Focus, Beckenbodentraining und zusätzlichen Übungen. Die Übungen werden in der Praxis erläutert und zu Hause ausgeführt.


Ausführliche Informationen zum Thema inkl. Literaturhinweisen erhalten Sie in der Praxis.